Kurz vorgestellt
Im Jahr 2016 veröffentlichten Prof. Dr. Michael Lindemann und Prof. Dr. Uwe Schirmer in Kooperation mit der hkp/// group die Studie „HR goes digital“. Darin wurde über die Definition eines digitalen Reifegradmodells ein Instrument entwickelt, mit dem im Unternehmen die Treiber der Digitalisierung statistisch belegbar benannt werden können. In der Studie wurden zentrale Mythen der Digitalisierung im HR-Bereich auf den Prüfstand gestellt. Im Vordergrund standen damals die Verbindung von Theorie und Praxis sowie die Betrachtung nicht nur der technologischen Ausstattung eines Unternehmens, sondern auch der digitalen Kultur und der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter.
Seit der Veröffentlichung der Studie hat sich viel getan: Fast jede HR-Organisation hat eine Digitalisierungsoffensive gestartet und investiert in die eigene Zukunftsfähigkeit. In diesem Kontext wurde 2019 die Nachfolgestudie „HR drives digital“ durchgeführt, um den aktuellen Digitalisierungsgrad von HR zu untersuchen.
„HR drives digital“ 2019
In der Studie von 2019 wurden an zahlreichen Stellen die Ergebnisse von 2016 und 2019 verglichen. Beispielsweise ist erkennbar, dass fehlendes Budget nicht mehr als das größte Hindernis der Digitalisierung angesehen wird. Der Fokus hat sich inzwischen auf fehlende digitale Kompetenzen verlagert – innerhalb von HR und bei den Führungskräften. Wie bereits 2016 zeigt sich auch drei Jahre später, dass sich HR nicht hinter Gesetzen und Regelungen oder einer fehlenden Unterstützung seitens des Managements versteckt, sondern – im Gegenteil – sich selbst in die Pflicht nimmt.
Im Rahmen der neuen Studie wurden unter anderem folgende Kernfragen untersucht:
- Wie ist HR in Sachen IT ausgestattet? Laufen bereits alle Kernprozesse vollständig digitalisiert ab? Wie werden aktuelle HR-Daten genutzt?
- Was sind die wesentlichen Hindernisse der Digitalisierung aus Sicht von HR? Welche Rolle spielen dabei die Mitbestimmung und das Budget?
- Inwiefern hat sich der Ressourcenbedarf innerhalb von HR verändert? Welchen Herausforderungen, beispielsweise hinsichtlich ihres Wissens und ihrer Kompetenzen, müssen sich HR-Mitarbeiter*innen und Führungskräfte stellen?
- Ist HR ein Treiber der Digitalisierung oder ist HR, technisch wie kulturell, immer noch nicht soweit?
Als ein zentrales Ergebnis konnte das ursprüngliche Treibermodell zur digitalen Reife leicht modifiziert bestätigt werden. Wer digitaler HR-Vorreiter sein möchte, muss in allen folgenden Bereichen an den richtigen Stellschrauben drehen:
- Infrastrukturelle Rahmenbedingungen
- Digitale Kenntnisse
- Tool- und Technologie-Nutzung
- Social Media-Nutzung
- Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft
- Internet
- Mobile HR-IT-Nutzung
- Digitale Kultur
- Zukunftstechnologien