Projektreise nach Botswana: Entwicklungsperspektiven für ländliche Communities im Okavango Panhandle

Im Rahmen einer einwöchigen Projektreise des Studiengangs BWL-Tourismus nach Botswana Ende April, wurden zentrale Akteur*innen vor Ort besucht um das Vorhaben – die Entwicklung eines Bildungszentrums im ländlichen Raum – mit lokalen Partner*innen weiterzuentwickeln. Ziel ist es, durch Bildung, Empowerment und nachhaltige Tourismusentwicklung, die Lebensbedingungen in ländlichen Communities zu verbessern.

Im wenig erschlossenen Südwesten des Ngamilands (nahe dem Okavango Panhandle) konnten wertvolle Einblicke in NGO-Projekte gewonnen werden. In der kleinen Community Habu wurde praxisnah erlebt, wie eine lokale NGO Menschen in nachhaltige landwirtschaftliche Methoden einführt. Es wurden Projekte initiiert, die nicht nur die Ernährungssicherheit verbessern, sondern auch Arbeitsplätze schaffen. Aus organischen Abfällen wird dort z. B. Tierfutter hergestellt – ein gelungenes Beispiel für ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Zudem wurde vor Ort eine Metzgerei mit angeschlossenem Schlachthaus errichtet, die den Menschen den langen Weg zum nächsten Schlachthaus erspart und die lokale Wertschöpfung stärkt.

Neben Habu stand der Besuch der Ortschaft Tsau auf dem Programm, in dem bislang noch keine NGO aktiv ist – das Potenzial ist jedoch immens. Die Bewohner*innen zeigten großes Interesse daran, gemeinsam mit Partner*innen vor Ort neue Wege zu gehen. Viele sehen im Tourismus eine Chance für wirtschaftlichen Aufschwung, wünschen sich aber Unterstützung bei der nachhaltigen Umsetzung. Das langfristige Ziel des Projekts ist es, bestehende NGO-Konzepte in weiteren Dörfern zu adaptieren und passgenau weiterzuentwickeln – mit dem Ziel, durch Bildung und lokale Wertschöpfung das Leben in den Dörfern nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig soll ein authentisches Tourismusangebot geschaffen werden, das Besucher*innen nicht nur Natur und Tierwelt, sondern auch die Lebensrealitäten der lokalen Bevölkerung näherbringt. Eine solche Erfahrung kann eine wertvolle Ergänzung zu klassischen Safari-Erlebnissen darstellen.

Besonders hervorzuheben ist die Kooperation des Studiengangs BWL-Tourismus der DHBW Lörrach mit einer lokalen Lodge, den Omogolo Hideaways, deren Betreiberin das Projekt mit ihrer Erfahrung und ihrem regionalen Netzwerk unterstützt. Ihr Ansatz verbindet naturnahen Komfort, ökologische Nachhaltigkeit und kulturelle Authentizität auf einzigartige Weise.

Im Anschluss an die Reise ins Okavango Penhandel fand ein Besuch an der Partneruniversität Botho University in Gaborone statt. In konstruktiven Gesprächen wurden erste Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgelotet, Studierende der Botho University aktiv in das Projekt einzubinden. Erste Ideen wurden gemeinsam entwickelt – etwa zur Mitarbeit in Community-Projekten oder zur Entwicklung touristischer Angebote mit Bildungsbezug.

Besonders wertvoll war das Gespräch mit der Deutschen Botschafterin in Botswana. Dabei zeigte sich eine große inhaltliche Übereinstimmung: Beide Seiten verfolgen das Ziel, ländliche Regionen durch Bildung und lokale Wertschöpfung zu stärken. Ein besonderer Fokus lag auf der Rolle des nachhaltigen Tourismus als aufstrebendem, zunehmend bedeutendem Wirtschaftszweig. Die Botschafterin würdigte das Projekt als zukunftsweisend und betonte die Bedeutung internationaler Partnerschaften für eine langfristige Entwicklung.

Die Reise bestätigte das große Potenzial des Projekts. Mit breiter Unterstützung vor Ort kann DeltaCampus zu einem beispielgebenden Leuchtturm in der Region werden.