DHBW-Studierende optimieren Recyclinghofbetrieb in Lörrach
Im Rahmen einer Studienarbeit haben die Lörracher Studierenden des Studiengangs BWL-International Business (in English) die Abläufe auf dem Recyclinghof Lörrach analysiert und Empfehlungen zur Verbesserung der Kundenerfahrung erarbeitet.
Im Rahmen einer Studienarbeit haben International Business-Studierende der DHBW den Recyclinghof Lörrach hinsichtlich Prozessoptimierung und Verbesserung der Kundenfreundlichkeit untersucht. Dafür wurden in mehr als 30 Betriebsstunden, verteilt über mehrere Wochen und an verschiedenen Wochentagen, die Abläufe beobachtet, dokumentiert und im Nachgang ausgewertet. So wurde beispielsweise die Dauer des Recyclinghofbesuches gemessen, unterteilt in die Wartephase von der Ankunft bis zur Einfahrt auf den Hof und den eigentlichen Aufenthalt auf dem Hof zum Abladen der Abfälle. Dokumentiert wurde daneben die Häufigkeit der Anlieferung verschiedener Abfallfraktionen. Anhand der Kennzeichen wurden außerdem die Anlieferungen landkreisfremder Kennzeichen analysiert. Parallel haben die Studierenden mit Mitarbeitenden und Kunden gesprochen.
Die Erhebungen bestätigen, dass die meisten Anlieferungen am Samstag erfolgen, an dem ein Drittel aller Recyclinghofbesucher kommen. Die täglichen Stoßzeiten liegen zwischen 10 bis 11 sowie 14 bis 15 Uhr. Samstagnachmittags sowie vor und nach Feiertagen ist der Andrang am größten.
Eine wichtige Erkenntnis brachte die gemessene Wartezeit: 80% der Kunden warten unter 5 Minuten. Hier zeigte sich bei den direkten Befragungen eine starke Abweichung zwischen dem subjektiven Empfinden und der tatsächlich gemessenen Wartezeit. Auch in Bezug auf die kürzlich von der Abfallwirtschaft durchgeführte Online-Umfrage zeigen sich deutliche Unterschiede: lediglich 15% der Teilnehmer, die Lörrach als ihren bevorzugten Recyclinghof benannt haben, gaben eine durchschnittliche Wartezeit von unter 5 Minuten an. Fast die Hälfte (48 %) nannten eine Wartezeit von 15 - 30 Minuten.
Insgesamt wurden 1.942 Fahrzeuge statistisch erfasst. Davon hatten 2,3 % ausländische Kennzeichen. Diese Größenordnung deckt sich mit bisherigen Zählungen. Wie hoch der Anteil der nicht berechtigten Anlieferungen ist, kann nicht verifiziert werden. Nach Erfahrung des Recyclinghofs Lörrach liegt dieser bei zirka 1%.
Ein weiteres Ergebnis bezieht sich auf die angelieferten Wertstoffe. 60% und somit die Mehrzahl der Anlieferungen beinhalten Papier und Kartonage.
"Unsere Recyclinghöfe zukunftsfähig zu machen, ist - auch im Hinblick auf den Kostendruck - eine große Herausforderung. Entsprechend dankbar sind wir sind den Studierenden und der DHBW, dass diese uns mit dieser professionellen Projektarbeit tatkräftig dabei unterstützt haben, verlässliche und datengestützte Erkenntnisse zu gewinnen.“, äußert sich Dr. Silke Bienroth (Betriebsleitung Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Landkreis Lörrach) zum Projekt.
Gemeinsam mit den Ergebnissen der diesjährigen Umfrage zur Nutzung der Recyclinghöfe, an der fast 9.000 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben, und dem Pilotprojekt zur Anlieferung mit Termin werden diese Ergebnisse in das Recyclinghof-Konzept einfließen. Gemeinsam mit der Kreispolitik wird dann entschieden, wie es zukünftig mit den Recyclinghöfen weitergehen wird.