Absolvent*innen des Jahrganges 2020 im Burghof verabschiedet

Am 18. November verabschiedete die DHBW knapp 600 Absolvent*innen, die im Oktober 2020 ihr Studium aufgenommen und damit zu weiten Teilen von der pandemiebedingten Onlinelehre und Homeoffice betroffen waren. Umso erfreulicher war es, sie nun vor Ort im Burghof mit einem gebührenden Festakt, Keynote und der Auszeichnung herausragender Leistungen zu verabschieden.

Der von Corona am stärksten betroffene Jahrgang wurde vergangenen Samstag in Präsenz mit einem Festakt im Burghof Lörrach verabschiedet. Die meisten der knapp 600 diesjährigen Absolvent*innen nahmen zusammen mit Eltern und Angehörigen am etwa eineinhalb stündigen Festakt teil. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Freiburger Coverband Randy Club begleitet. Moritz Morgenroth vom Climate-Tech-Start-up 2zero hielt eine Keynote zur Frage, wie wir alle eine wichtige und wirksame Rolle für den Klimaschutz spielen können und sollten. Ermöglicht wurde der vom Freundeskreis der DHBW Lörrach e.V. ausgerichtete Festakt durch zahlreiche Sponsoren, allen voran dem Hauptsponsor helvetia Versicherungen.

Zuvor hatten die Absolvent*innen ihre Zeugnisse in kleineren Studiengangs internen Veranstaltungen entgegengenommen.

Ansprache des Rektors

In seiner Rede zur Verabschiedung des Abschlussjahrganges legte Rektor Prof. Gerhard Jäger einen Schwerpunkt auf die besondere Herausforderung dieses Jahrgangs, der die Hälfte seines Studiums online studieren musste. Damit seien die Absolvent*innen nun in besonderem Maße gewappnet für weitere Herausforderungen, die auf sie zukommen würden. Sie hätten, laut neuen Forschungsergebnissen, eine sehr hohe Lebenserwartung von rund 100 Jahren und somit gute 50 Jahre Berufsleben vor sich. Diese mit Mut und Zuversicht zu gestalten, war sein Appell an die vielen jungen Menschen im Saal: „Glauben Sie an sich, gestalten Sie! Haben Sie den Mut, sich den Herausforderungen zu stellen und sich weiter zu qualifizieren“, so Prof. Jäger.

Impulsvortrag

„Klimapositivität: Wir gestalten den Wandel“ lautete der Titel des Impulsvortrages von Moritz Morgenroth, Mitgründer des Climate-Tech-Start-ups 2zero (2zero.earth). Darin forderte er eindringlich, aber auch mit Zuversicht das Publikum im Saal auf, sich ihrer neben Politik und Wirtschaft entscheidenden Rolle im Klimaschutz bewusst zu werden und ein Umdenken einzuleiten. „Der Klimawandel ist keine abstrakte Bedrohung, er ist Realität. Als Resultat erleben wir wachsende Extremwetterereignisse, Ressourcenknappheit, Armut, und das Schwinden bewohnbarer Lebensräume“, so Morgenroth. „Wir müssen uns von einer ‚more is better‘ zu einer ‚better is more‘ Gesellschaft verändern. Wenn wir diese Veränderung proaktiv und positiv gestalten, können sich Veränderungen wie ein Gewinn anfühlen, nicht wie ein Verzicht“, so Morgenroth.

Absolventenrede

Der Absolvent des Studienganges Wirtschaftsinformatik-Application Management, Julius Maximilian Binninger, der für die Absolventenrede ausgewählt worden war, legte bei seiner Rede ein besonderes Augenmerk auf den ungewöhnlichen Start des Studiums als Online-Studium in der Pandemie. Nach der Öffnung der Hochschule, im vierten Semester erstmals Kommiliton*innen real zu sehen, habe sich angefühlt wie ein Blind Date, berichtete Binninger mit einem Augenzwinkern. Seine Bilanz des Studiums und der Atmosphäre an der Hochschule, zu der die Studierendenvertretung durch eine transparente Kommunikation und viele während und nach der Pandemie organisierte Events und Aktionen maßgeblich beigetragen habe, fiel sehr positiv aus.

Besonders erfreulich war es, dass die Preisstifter der letzten Jahre auch dieses Jahr wieder mit im Boot waren und sowohl die Jahrgangsbesten als auch herausragende Bachelorarbeiten mit großzügigen Preisgeldern bedachten. Erstmalig erhielt ein Student der DHBW Lörrach außerdem den Preis der Deutschen Bundesbank im Studiengang BWL-Finanzdienstleistung.

Preisträgerinnen und Preisträger

Der Preis des Landkreises Lörrach für die Jahrgangsbeste ging in diesem Jahr erstmals an eine Absolventin aus dem Studiengang Physiotherapie (jetzt Interprofessionelle Gesundheitsversorgung).

Janina Sophie Horn, geb. im Jahr 2000 in Oberkirch, Abschlussnote: 1,1; Dualer Partner: Praxis für Physiotherapie Marc Hohmann Vitalhaus Achern. Die Laudatio hielt der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler (in Vertretung von Landrätin Dammann) und überreichte den Preis im Wert von 1.000 EUR.

Lisa Sophie Wolters, BWL-Gesundheitsmanagement beim Dualen Partner Universitätsklinikum Freiburg, wurde durch Oberbürgermeister Jörg Lutz für ihre herausragende Bachelorarbeit mit dem Preis der Stadt Lörrach und 1.000 EUR ausgezeichnet. Der Titel ihrer Bachelorarbeit ist: „Nachhaltig erfolgreich? Status-quo-Analyse und Entwicklung eines Konzepts für Nachhaltigkeitskommunikation am Universitätsklinikum Freiburg“. Die prämierte Abschlussarbeit beschäftigt sich mit der Analyse und Empfehlungen für die Nachhaltigkeitskommunikation des Uniklinikums.

Der Bundesbank-Preis für Bachelorarbeiten an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg ging in diesem Jahr erstmal an einen Studenten des Standortes Lörrach, an Nils Knopf (BWL-Finanzdienstleitungen bei der Volksbank Freiburg eG) für seine Bachelorarbeit mit dem Titel „Berechnung und Interpretation der Green Asset Ratio am Beispiel der Volksbank Freiburg eG“. Darin geht es um ein Konzept, wie die Volksbank Freiburg als Beispiel für ein KMU anhand ihrer aktuellen Datenlage die Green Asset Ratio berechnen kann. Dotiert ist der Preis ebenso mit 1.000 EUR und wurde per Videobotschaft von Bundesbankpräsidentin in Baden-Württemberg, Dr. Patricia Staab, überreicht. Studiengangsleiter Prof. Dr. Jürgen Schenk überreichte die Urkunde vor Ort.

Stiftungsvorstand Prof. Jürgen Werner von der Gisela & Erwin Sick Stiftung gratulierte Niklas Weber (Absolvent von Maschinenbau beim Dualen Partner Fraunhofer EMI, Freiburg) zu seiner herausragenden Bachelorarbeit mit dem Titel „Untersuchung von Einflussfaktoren auf den Gehalt an Restaustenit in additiv gefertigtem 17-4PH Stahl“. Hierin beschäftigt sich Weber mit den Effekten von Stickstoffgehalt und Energiedichte auf die Eigenschaften von hochfestem Stahl, der zunehmend z.B. in Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie oder Rüstung verwendet wird.

Der Verein der Deutschen Ingenieure, Bezirksverein Schwarzwald und vertreten durch Dipl.-Ing. Frank Gerlach, prämierte die Bachelorarbeit von Dario Engler (Elektrotechnik bei der SICK AG) mit dem Titel: „Entwicklung und Implementierung eines softwarebasierten Ausrichtverfahrens für 2D-LiDAR-Sensoren“. Thema der Arbeit ist das Kalibrieren von Laserscannern, die bei Sensoren von fahrerlosen Transportfahrzeugen z.B. in Großlagern zum Einsatz kommen. Der VDI-Preis ist mit 1.500 Euro und einer kostenlosen Mitgliedschaft im VDI Young Engineers dotiert.

Nach dem Festakt feierten die Absolvent*innen mit Freunden und Bekannten ausgelassen und bis tief in die Nacht ihren Abschluss im Foyer des Burghofs.