Digital, interkulturell, nachhaltig – neuer Rektor Prof. Jäger setzt Impulse

Kürzlich wurde der neue Rektor, Prof. Gerhard Jäger, nach den zukünftigen Schwerpunkten der DHBW Lörrach gefragt.

Wo sehen Sie die zukünftigen Schwerpunkte Ihrer Arbeit in einem Haus, dessen Akzente Sie über viele Jahre hinweg als Prorektor mitgeprägt und mitgestaltet haben?

Es ist meine klare Vision, die DHBW Lörrach mit ihren Alleinstellungsmerkmalen und ihrem Potential gerade als kleiner, flexibler Standort stark in der Hochschullandschaft und in praxisorientierten Forschungsthemen zu platzieren. Ich möchte,dass die DHBW Lörrach ein innovativer Partner von Wirtschaft und Kommunen im Dreiländereck bleibt und mit neuen Impulsen und einer exzellenten akademischen praxisorientierten Ausbildung am Puls der Zeit einen maßgeblichen Beitrag zum wirt-schaftlichen Erfolg und zur Fachkräftesicherung der Region leistet.

Drei Themen stehen dabei im Fokus: den Studierenden fundierte Digitalisierungskompetenzen mitzugeben, soziale Befähigung im interkulturellen Kontext zu stärken und eine substantielle Nachhaltigkeitsstrategie der DHBW zu initiieren.

 

Was bedeutet dies konkret für Studierende und Partnerunternehmen?

Virtuelle Welten und digitale Geschäftsmodelle werden immer wichtiger. Absolventinnen und Absolventen der DHBW Lörrach sind in der Lage, aus Big-Data-Analysen neue Geschäftsideen zu generieren, digitale Geschäftsprozesse zu optimieren und die digitale Transformation der Unternehmen mitzugestalten. Wir werden beispielsweise einen neuen Studiengang Data Science etablieren und bestehende Studienangebote um innovative Digitalisierungsthemen erweitern. Insgesamt wird unser Studienangebot einen deutlich individuelleren und flexibleren Kompetenzerwerb ermöglichen. Dazu werden wir auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Studierenden verschiedener Studiengänge fördern.

Interkulturelle Kompetenz hat bei uns schon immer einen hohen Stellenwert, was durch unseren englischsprachigen Studiengang International Business sowie die trinationalen Studienangebote deutlich wird. Gerade in Zeiten neuer geopolitischer Herausforderungen gewinnt die Fähigkeit, mit Menschen anderer Kulturkreise konstruktiv, lösungsorientiert und empathisch zu interagieren eine zentrale Bedeutung. Wir bieten jungen Menschen zahlreiche Möglichkeiten, sich interkulturell zu bilden und ermutigen sie, an unseren zahlreichen Austauschprogrammen und Projekten im Ausland teilzunehmen.

Nachhaltigkeit ist wie die Digitalisierung ein Querschnittsthema, das wir studiengangsübergreifend als wichtiges Element des Kompetenzenerwerbs sehen. Unsere Aufgabe liegt darin, dass Absolventinnen und Absolventen nicht nur im Unternehmen, sondern in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens verantwortungsvoll handeln. Ein aktuelles Beispiel für Nachhaltigkeit in der Lehre wird unser neuer Studiengang duale Architektur, der nachhaltiges Bauen / Holzbau zum Schwerpunkt hat.

Kurzum: Die DHBW ist die richtige Entscheidung für junge Menschen, die engagiert sind und spannende Zukunftsfelder der Gesellschaft aktiv mitgestalten wollen!

Ungeachtet der aktuellen Situation: Die DHBW ist längst „angekommen“in der Region. Sind Sie zufrieden mit dem Grad der Akzeptanz in Politik,Wirtschaft und Gesellschaft?

Absolut! Gerade die Lokalpolitik, etwa durch Oberbürgermeister Jörg Lutz oder Landrätin Marion Dammann, bringt ihre Wertschätzung gegenüber der DHBW immer wieder deutlich zum Ausdruck.

Wir verstehen uns als Wissenspartner der Ausbildungsunternehmen und bieten unterschiedlichste Plattformen zum Austausch und zur Multiplikation von zukunftsrelevantem Wissen. Dass dies von den Unternehmen auch so wahr- und in Anspruch genommen wird, bestätigt uns darin. Wir sind dabei, neue Dialogformate zu initiieren, die die Förderung von Innovationskompetenzen und das Lernen anhand von Best Practice Beispielen zum Thema haben. Wichtig ist hierbei, dass wir unsere Studierenden aktiv in diesen Dialog zwischen Hochschule und Unternehmen einbinden.

Die Vernetzung der Akteure in der Region wird immer wichtiger. Wir sind aktiver Partner und bringen im Rahmen unterschiedlichster Forschungs- und Förderprogramme Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen zusammen. Ein Beispiel ist das kürzlich gestartete Projekt RegioWIN, das der Stärkung von Innovation und Nachhaltigkeit am Hoch- und Oberrhein dient.

Wir verfügen über ein hohes Drittmittelaufkommen aus öffentlichen Forschungsprogrammen und privaten Stiftungsgeldern. Gerade durch die Mittel der Dr. K.H. Eberle Stiftung wird an der DHBW wichtige Forschungsarbeit geleistet.

 

Das Interview erschien am 09. Juli 2022 in der DHBW-Sonderbeilage der Oberbadischen Zeitung / Verlagshaus Jaumann.