New Work braucht New Learning

Projektgruppen des neuen “Innopreneur-Circles“ an der DHBW stellten Innovationsergebnisse vor

Im Mai dieses Jahres war die Premiere des neu gegründeten Innopreneur-Circles an der DHBW Lörrach gestartet. 15 motivierte Studentinnen und Studenten unterschiedlicher Studiengänge und unterschiedlicher Semester starteten in dieses außercurriculare Programm zum Erwerb von Innovationskompetenzen. Ausgestattet mit neuem Wissen zu Methoden des Innovationsmanagements und anhand von drei Innovationsaufgaben, die die dualen Partnerunternehmen Glatt-Gruppe, meteoblue AG und Wiha Werkzeuge GmbH gestellt hatten, erarbeiteten die drei Projektgruppen in den letzten Monaten erstaunliche Innovationskonzepte. Unterstützt und gecoacht wurden sie dabei von Prof. Dr. Matthias Paul, Studiengangsleiter BWL-Industrie und Leiter des Innopreneur-Circles sowie vom externen Dozenten Dr. Ralph Jürgen Peters. Beide bringen langjährige Erfahrung im Innovationsmanagement in der Wirtschaft mit.

Die Glatt-Gruppe, die Prozesslösungen zur Entwicklung, Veredelung und Herstellung von Pulvern für die pharmazeutische, Lebensmittel-, Futtermittelindustrie bietet, hatte eine Innovationsaufgabe im Bereich interner Technologieschulungen gestellt. Die Projektgruppe lieferte ein modulares Schulungskonzept unter Berücksichtigung verschiedener methodischer und wirtschaftlicher Blickwinkel. Erarbeitet hatte sie dieses mithilfe der in den drei Workshops vermittelten Innovationsmethoden und in engem Austausch mit Schulungsverantwortlichen im Unternehmen. Dr. Gero Nordmann, Head of New Businesses bei Glatt, zeigte sich begeistert von den Ergebnissen und sagte: „Die Projektgruppe hat nicht nur sehr umsetzbare Ansätze für ein neues Schulungskonzept geliefert, sondern darüber hinausgedacht und nahezu eine Geschäftsmodellinnovation mitgeliefert. Wir werden das Konzept in jedem Fall in unsere weiteren Strategieüberlegungen aufnehmen.“

„Future+“ nannte die zweite Projektgruppe ihre Innovationsidee für die meteoblue AG. Sie erarbeitete ein Konzept für eine fundiertes Climate-Risk-Management des Wetterdatenanalysten, das in den verschiedensten Branchen anwendbar und nachgefragt werden würde und bisher Monopolstellung besäße. Auch hier ging das Konzept der Studierenden in Richtung eines modularen Systems, das als Geschäftsmodellerweiterung und zusätzliche strategische Unternehmenspositionierung gesehen werden kann. „Wir überlegen nicht, ob wir so ein Konzept umsetzen, sondern es wird bereits gemacht“, zeigte sich CEO der meteoblue AG, Dr. Karl Gutbrod überzeugt. „Was Sie als Projektgruppe erarbeitet haben, beschleunigt unseren internen Innovationsprozess.“ Die Projektgruppe hatte unterdessen berichtet, dass der Innovationsprozess steinig und voller Umwege gewesen sei, letztlich aber zu einem sehr erfreulichen Ziel geführt habe: “Wenn es einfach wäre, macht‘s jeder“, beruhigte Dr. Gutbrod das Team und stimmte den beiden anderen Unternehmensvertretern zu: „Trial and error, Zweifel und Neubeginn, gehören zu jedem Innovationsprozess dazu, erst so kommt man zur richtigen, runden Idee“.

Die dritte Projektgruppe stellte sich der Aufgabe der Wiha Werkzeuge GmbH, eine mehrdimensionale, Anwender- und Großhandelsfreundliche Werkzeugunterbringung für ein spezifisches Werkzeugset zu innovieren. Durch die Anwendung verschiedener Innovationsmethoden und auf Grundlage einer kleinen Marktanalyse sowie Experteninterviews entstand ein konkretes, Prototyp-reifes Modell. „Der Transfer der Innovationsmethodik in die Realität hat durch die Interviews super funktioniert“, äußerte sich Georg Vögele, Leiter Innovation & Portfoliomanagement bei Wiha, begeistert vom Konzept der Innopreneure. Er sah in der Arbeit der Gruppe insbesondere den Vorteil, dass diese unvoreingenommen und ohne zu engen Blick auf das bestehende Produktportfolio an die Sache heranging. „Sich die Zeit für eine Marktanalyse zu nehmen, war außerdem genau richtig. Was im Berufsalltag oft nicht einfach abzubilden ist, wurde vorbildlich umgesetzt. Dieses Instrument nimmt während Produktentwicklungen für bestimmte Anwender- oder Kundengruppen eine bedeutende Rolle ein, um die tatsächlichen Bedarfe zu finden und zu definieren. Diese Erfahrung konnten die Innopreneure nun machen – und das ist einfach großartig.“

Die Absolvent*innen des Innopreneur-Circles sind mit diesem erfolgreichen Ergebnis ihrer Innovationsarbeit und den erlernten und angewandten Methoden nicht nur um einschlägige Kompetenzen für eine erfolgreiche Karriere reicher, sondern auch gewappnet für verantwortungsvolle Aufgaben als unternehmerisch denkende Innovationstreiber und wertvolle Mitarbeitende bei künftigen Arbeitgebern - durch „New Learning“ gewappnet für „New Work“.
So sollte Studieren doch heute sein“, bringt es Prof. Dr. Matthias Paul auf den Punkt. „Hier wurde echter Transfer geleistet, zwischen dem Innovationsbedarf oder Innovationsdruck unserer Partnerunternehmen und dem kreativen, methodisch fundierten Erarbeiten von Innovationslösungen durch die Studierenden. Die durchweg positive Resonanz der Unternehmensvertreter bestätigt, dass die DHBW mit Innopreneur auf dem richtigen und zukunftsweisenden Weg ist. Es handelt sich hier um eine echte Win-Win-Situation für Unternehmen und Studierende. Wir werden den Innopreneur-Circle in jedem Fall fortführen“, schließt Paul.