Farewell per Livestream

Erstmals wurden an der DHBW Lörrach Absolventinnen und Absolventen mit einer virtuellen Abschlussfeier verabschiedet und für besondere Leistungen geehrt. Rund 460 Zugriffe hatte der Livestream und viele beteiligten sich rege am Chat.

Im frühen Herbst wurde klar, der große Festakt zur Verabschiedung des DHBW-Abschlussjahrgangs, den der Freundeskreis der DHBW Lörrach e.V. seit Jahren im Burghof organisierte, und die anschließende Party mit rund 800 Teilnehmenden würden in diesem pandemiegeprägten Jahr nicht stattfinden können. Auch die persönliche Zeugnisübergabe in den einzelnen Kursen musste abgesagt werden. Und doch wollten Rektorat und Studiengangsleitungen ihren diesjährigen Abschlussjahrgang nicht einfach ziehen lassen und ihm in anderer Form einen gebührenden Abschied bereiten. Erstmals in der Geschichte der DHBW erhielten die Absolventinnen und Absolventen ihr Zeugnis per Post und wurden mit einem Livestream über YouTube verabschiedet. Der Livestream fand zum ursprünglichen Termin der Feier am vergangenen Samstagabend statt. Ihm folgten rund 460 Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem Kreise der Absolventen und ihren Familien, Hochschulangehörigen und Dualen Partnern.

Moderiert wurde der Livestream von Dean Lorenz, Informatikstudent im dritten Semester. Auf dem knapp einstündigen Programm standen neben einem eigens für den Anlass gedrehten Musikclip der Band Same Day Records viele Wortbeiträge, die die Leistung der Studierenden gerade in dieser schwierigen Situation würdigten und zum erfolgreichen Abschluss gratulierten.

Wie auch in den vergangenen Jahren wurde eine ganz Reihe Absolventinnen und Absolventen für besondere Leistungen oder ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Prof. Dr. Jan Michael Olaf, geschäftsführender Vorstand des Freundeskreises, ehrte zusammen mit Rektor Prof. Dr. Sproll die jeweils Besten der einzelnen Kurse. Den scheidenden Mitgliedern der Studierendenvertretung sprach Prof. Dr. Sproll seinen ausdrücklichen Dank für ihr Engagement aus.

 

Preisträgerinnen und Preisträger

Eine besondere Freude war es, dass sich in diesem Jahr erneut der Landkreis Lörrach, die Stadt Lörrach sowie die Gisela & Erwin Sick Stiftung und der VDI mit der Vergabe von großzügig dotierten Preisen beteiligten. In neuem Modus von kurzen Videobotschaften und unter Einbezug der Preisträgerinnen und Preisträger, die selbst ihr Projekt in Videoform vorstellten, wurden insgesamt fünf Preise vergeben.

Der Preis des Landkreises Lörrach für den Jahrgangsbesten, dotiert mit 1000 EUR und übergeben von Landrätin Marion Dammann per Videobotschaft, ging in diesem Jahr an Kilian Högy, Absolvent des Studienganges Elektrotechnik mit der Fachrichtung Elektronik, beim Dualen Partner SICK AG in Waldkirch und der Abschlussnote 1,1.

Lisa Hofmann, aus dem Studiengang BWL-Industrie wurde durch Oberbürgermeister Jörg Lutz für ihre herausragende Bachelorarbeit im Themenbereich Kommunikationsstrategie zur Einführung eines neuen Medikamentes bei der Novartis Pharma AG mit dem Preis der Stadt Lörrach und 1.000 EUR ausgezeichnet.

Prof. Jürgen Werner von der Gisela & Erwin SICK Stiftung gratulierte Jonas Dörr und Dennis Zipfel zu ihren herausragenden Bachelorarbeiten aus der Fakultät Technik und zum dazugehörigen Preisgeld von je 2.500 Euro. Jonas Dörr, Absolvent des Studienganges Angewandte Informatik beim Dualen Partner meteoblue AG, zielte in seiner Bachelorarbeit darauf ab, die verschiedenen auf der Website von meteoblue verfügbaren Wetterkarten zu vereinheitlichen. Dennis Zipfel, Absolvent des Studienganges Maschinenbau bei der Koepfer Zahnrad- und Getriebetechnik GmbH, erhielt den zweiten Preis der Sick Stiftung für seine Arbeit zur Entwicklung eines Prüfstandes, mit dem sich Verzahnungsschwingungen erfassen lassen.

Der Verein der Deutschen Ingenieure, Bezirksverein Schwarzwald und vertreten durch Dipl.-Ing. Heinz-Joachim Bauer, prämierte die Bachelorarbeit von David Wisser aus dem Studiengang Maschinenbau mit 1.500 Euro und einer kostenlosen Mitgliedschaft im VDI Young Engineers. In seiner Bachelorarbeit bei der SICK AG in Waldkirch entwickelte David Wisser ein Konzept für ein modular aufgebautes Spannsystem zur Fixierung von SICK Laserscannern in den eigenkonstruierten Betriebsmitteln.

Alle Preisträgerinnen und Preisträger freuten sich über die Auszeichnung, dankten ihren Betreuern im Unternehmen und an der Hochschule und unterstrichen, dass der besondere Reiz ihrer Arbeiten in der Lösungsorientierung und direkten Anwendbarkeit für ihr Unternehmen lag.

 

Absolventinnenrede

Im Anschluss an die Preisvergaben folgte die jedes Jahr mit Spannung erwartete Rede der Studierendensprecherin. Keke Frei, Absolventin des Studienganges BWL-Gesundheitsmanagement, schaltete sich sozusagen als letzte Amtshandlung der Studierendensprecherin pandemiebedingt per Videobotschaft zu und ließ die letzten Jahre und Monate des Studiums an der DHBW Lörrach Revue passieren:

Vor drei Jahren waren wir eine Gruppe aufgeregter, gespannter, junger Menschen, die vor einer großen Herausforderung und einer spanenden Zeit standen. Und nun, drei Jahre später, haben wir uns alle in reife, engagierte, motivierte Erwachsene entwickelt, die bereit sind, Karriere zu machen. Die Entwicklung, die wir in diesen drei Jahren durchgemacht haben, ist riesig. Durch die Praxiseinsätze in unterschiedlichen Abteilungen in unseren Partnerunternehmen konnten wir Erfahrungen sammeln und Zusammenhänge verstehen, die in keinem Vorlesungssaal gelehrt werden können. Doch auch während der Vorlesungen hat uns die DH auf unsere späteren beruflichen Herausforderungen vorbereitet, durch Dozierende direkt aus der Praxis, die uns spannend und realitätsnah Studieninhalte beibringen konnten.“

Mit Bezug zum Abschlusssemester und zur Abschlussfeier im Online-Format sagte sie: „Dem ganzen Stress haben wir uns gestellt, um dann unser letztes Semester inklusive dem heutigen Bachelorball in der Jogginghose daheim vor dem Computer zu verbringen. Ich persönlich habe mir das Ganze definitiv anders vorgestellt. Wer hätte gedacht, dass nichts zu tun so anstrengend sein kann?!“

Im Anschluss an ihre Rede zeigte sie einen Zusammenschnitt aus Fotos und Videosequenzen ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen aus den letzten drei Jahren. Spätestens dann sollten alle Beteiligten eine Gänsehaut bekommen und doch noch so etwas wie ein feierliches, versöhnliches Ende ihres erfolgreichen Studiums verspürt haben.

 

Mit einer Verabschiedung durch Prof. Dr. Sproll, dem traditionellen Bachelorhut-Werfen und einem weiteren Musikeinspieler von Same Day Records ging der Livestream der diesjährigen Abschlussfeier zu Ende und über in kleine, separate Feierlichkeiten der Absolventinnen und Absolventen 2020 mit ihren Angehörigen.

Bleibt zu hoffen und abzuwarten, ob im kommenden Jahr der Burghof seine Türen wieder für ein neues, rauschendes Fest öffnen kann.