Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Bis Ende April ist die DHBW Wanderausstellung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie der Dualen Hochschule Baden Württemberg zu Besuch am Standort Lörrach.

Die Ausstellung präsentiert Professorinnen und Professoren, Akademische Beschäftigte und eine Studentin der DHBW und wie diese Beruf/Studium und Familie auf sehr unterschiedliche Weise verbinden. Sie wird nacheinander an allen Studienakademien gastieren und so für die Herausforderungen von Vereinbarkeit sensibilisieren. Die Ausstellung ist damit ein Baustein auf dem Weg der DHBW eine noch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.

Bei einem Stadtbummel darf gern ein Abstecher in die DHBW Lörrach gemacht werden, um die Ausstelung zu besichtigen. Eine Hälfte befindet sich in der Bibliothek auf dem Campus Hangstraße und die zweite Hälfte im Foyer des KBC-Campus.

Konkret zeigt die Ausstellung u.a. was Vereinbarkeit für Wissenschaftler*innen und Studierende der DHBW heißt: Nicht wenige der DHBW-Beschäftigten und Studierenden kommen aus anderen Bundesländern und immer mehr auch aus Ländern rund um den Globus. Vielfältig ist aber nicht nur die kulturelle oder ethnische Herkunft der Beschäftigten, sondern auch die Art und Weise, wie sie ihr Familienleben gestalten. Ob mit oder ohne Verteilung von Familienpflichten auf beide Eltern, mit mehr oder weniger Unterstützung eines sozialen Netzwerks (z.B. Großeltern) – jede Familie findet andere Lösungen. Aber damit Familien darin nicht alleine gelassen werden und sich Berufliches und Privates die Waage hält, gilt es auch von Hochschulseite aus, Strukturen und Bedingungen zu schaffen, die eine Vereinbarkeit von Familien- und Arbeitsleben bestmöglich unterstützen. Auch Personen mit Familienpflichten sollten sämtliche Karrierewege / ein Studium offenstehen.

Dabei geht die Ausstellung auch auf die Herausforderungen ein: Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Vereinbarkeit gelingt, hängt von vielem ab. Was für eine Familie ideal ist, funktioniert in einer anderen gar nicht, z.B. weil Kinder ihre Eltern unterschiedlich stark beanspruchen – je nach Persönlichkeit, Konstitution und Lebensphase. Das gilt auch für Angehörige, die im Alter oder in Phasen schwerer Krankheit gepflegt werden. Für viele Berufstätige bedeutet Vereinbarkeit deshalb, den Alltag minutiös durchzuplanen und an sich selbst hohe Ansprüche in Sachen Flexibilität und Effizienz zu stellen. Doch Menschen sind keine Maschinen und das Leben kein Projekt, das sich managen lässt. Unvorhergesehene Ereignisse in der Kita, Krankheit des Kindes oder intensive Phasen am Arbeitsplatz können den Kalender schnell durcheinanderbringen. Das gilt besonders für Ein-Eltern-Familien, in denen eine einzige berufstätige Person für Kinder und Haushalt zuständig ist.

Möglichkeiten zeit die Austellung ebenfalls auf: Eine optimale Lösung Familien- und Arbeitsleben zu verbinden, gibt es nicht. Das liegt nicht nur an der Unterschiedlichkeit von Familien, sondern auch an dem Verständnis von Erwerbsarbeit und deren historisch gewachsenen Bedingungen. Arbeitsschutz, Mutterschutz und Elternzeit sind Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und je nach Land variieren Gesetze einerseits und kulturell verankerte Vorstellungen andererseits. Schweden bietet z.B. kostenlose Kinderbetreuung für alle. Frauen gehen hier nach der Geburt schnell wieder arbeiten, was dazu führt, dass deutlich mehr Frauen Führungspositionen innehaben als in Deutschland. Hierzulande ist eine flächendeckende Kinderbetreuung noch nicht voll erfüllt. Dafür können Eltern bis zu 14 Monate bezahlte Elternzeit nehmen. Neue Angebote wie das ElterngeldPlus sollen es besonders Frauen erleichtern, Elternzeit und Teilzeitarbeit zu kombinieren.

Angebote gibt es bereits manche: Familienfreundliche Angebote gibt es in immer mehr Unternehmen und Institutionen: flexible Arbeitszeitmodelle, Telearbeit oder Jobsharing sind keine Ausnahmen mehr. Trotzdem fehlt es hier noch an Akzeptanz. Zudem halten sich hartnäckig tradierte Geschlechterrollenbilder. Viele Mütter fühlen sich zerrissen zwischen familiären und beruflichen Aufgaben, viele Väter trauen sich nicht, Elternzeit zu beantragen oder auf pünktliche Beendigung von Meetings zu bestehen. Es fehlt an Vorbildern, die den Mut haben, etablierte Rollen und Arbeitsstrukturen zu durchbrechen. Deshalb sind Unternehmen und Institutionen in besonderem Maße dafür verantwortlich, die Realisierung von Vereinbarkeit zu fördern. Für ein gleichberechtigtes Miteinander, das allen Menschen ein gesundes Zusammenspiel von Familien- und Berufsleben garantiert.

Raum und Termin:

Die Ausstellung ist noch bis Ende April in der Bibliothek am Campus Hangstraße (Hangstraße 46-50) und dem Foyer an dem KBC-Campus (Marie-Curie-Straße 4) zu finden.