Impulsvortrag „Personalmanagement – quo vadis?“ von Prof. Dr. Uwe Schirmer im Rahmen des Innovationspreises des Landkreises Waldshut

Am 13. März 2018 fand die Preisverleihung des Innovationspreises 2017 des Landkreises Waldshut statt. Der Innovationspreis wird seit 2009 von dem Landkreis Waldshut vergeben.

In diesem Jahr wurden mit dem Preis Arbeitgeber ausgezeichnet, die eine besonders attraktive Personalpolitik für ihre aktuelle und zukünftige Belegschaft betreiben. Im Rahmen einer Jury unter der Leitung von Landrat Dr. Martin Kistler wurden aus 17 Bewerbern vier Gewinner ausgewählt, die sich in Größe und Branche deutlich unterscheiden. Ausgezeichnet wurden der Caritasverband Hochrhein e.V., die Hans-Thoma-Schule Laufenburg, die STOBAG Alufinish GmbH und die Weigand Fenster- & Wintergartentechnik GmbH.

Als Einleitung zu dieser Veranstaltung hielt Prof. Dr. Uwe Schirmer (Studiengangsleiter BWL-Personalmanagement/Personaldienstleistung) von der DHBW Lörrach vor knapp 70 Gästen einen Impulsvortrag mit dem Titel „Personalmanagement – quo vadis? Auswirkungen von Digitalisierung, Demokratisierung und Co.“ Dabei stellte er im Kontext der aktuellen Megatrends Digitalisierung, Demokratisierung (gesellschaftliche Werteentwicklung), demografischer Wandel und Globalisierung die Frage, wohin sich ein zukunftsgerichtetes Personalmanagement entwickeln muss, das die personalpolitischen Herausforderungen der so genannten VUCA-Welt (volatil, unsicher, komplex und ambivalent) aktiv steuern will. Aufbauend auf dem Ansatz zum New Work, der sich damit befasst, wie wir in Zukunft arbeiten werden, führte Prof. Schirmer im Rahmen seines Vortrages sehr anschaulich aus, welche Entwicklungen auf ein modernes Personalmanagement zukommen.

Unter dieser Prämisse scheint es somit mehr als evident, dass beispielsweise der Caritasverband Hochrhein e.V. mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde. Der Verband stellte mit „Caritas Flex“, ein Lebensarbeitszeitkonto vor, welches individuelle Vorruhestandsregelungen, Weiterbildungsmaßnahmen, Kinderbetreuung, Elternpflege oder Sabbaticals berücksichtigt.

Darüber hinaus skizzierte Prof. Schirmer auch die Herausforderungen an eine agile Mitarbeiterführung. In diesem Zusammenhang stellte er ausgehend von den Potenzialen des Deep Machine Learnings, welche z. B. im Bereich der Personalauswahl die Möglichkeit eröffnet, vollautomatisiert Persönlichkeitsprofile der Bewerber auf der Basis von Sprachanalysen zu erstellen, dar. Dabei ließ Prof. Schirmer in seinem kurzweiligen Vortrag aber auch die Gefahren des technisch Machbaren nicht außer Acht und zeigte anhand von Beispielen eindrücklich, dass nicht alles, was technologisch machbar ist, wissenschaftlichen Gütekriterien anderer Fachdisziplinen entspricht oder sogar aus einer ethischen Perspektive kritisch diskutiert werden muss. So wurde am Ende des Vortrags von Prof. Schirmer bewusst überspitzt auch die Frage gestellt: „Brauchen wir noch Personaler oder übernimmt der HR-Bot?!"

So zeigten Prof. Schirmes geschilderte Darstellungen letztlich wie wichtig es ist, im Bereich des Personalmanagements den zukünftigen Veränderungen, geprägt durch die Digitalisierung und den demografischen Wandel, gerecht zu werden. Und dass es an dieser Stelle mehr als löblich ist, denen, die die Veränderung nicht scheuen und nach neuen Wegen suchen, Unterstützung zu bieten – wie in diesem Fall mit dem Innovationspreis 2017.