"Das Sowohl-als-auch von Stabilität und Dynamik"

Prof. Hanser als Mitveranstalter bei der GI-Tagung "Projektmanagement und Vorgehensmodelle 2016"

Projekte werden schneller, anspruchsvoller und komplexer. Auf der einen Seite steigen die Ansprüche der Kunden, agilen Ansätzen folgend, dass veränderte Anforderungen schnellstmöglich in lauffähigen bzw. sogar zertifizierten Softwareständen umgesetzt werden. Andererseits müssen Unternehmen gewachsene Strukturen bedienen und zunehmend komplexeren Rahmenbedingungen gerecht werden. So arbeiten Teams zunehmend verteilt als virtuelle Teams in agilen Prozessen über Zeit- und geographische Grenzen hinweg zusammen und müssen gleichzeitig Kosten und Qualität im Auge behalten und Berichtspflichten erfüllen. Ein heute praktizierter Lösungsansatz sind hybride Projekte, bei denen sich agile Denkmuster mit stabilen Projektrahmenstrukturen verbinden. 

Die diesjährige Fachtagung der Fachgruppen Vorgehensmodelle und Projektmanagement der Gesellschaft für Informatik (GI) fand im Oktober in Paderborn statt und beleuchtete, welche Vorgehensmodelle in der Projektarbeit diesen hybriden Anspruch erfüllen und gleichzeitig den zunehmend komplexeren Rahmenbedingungen in den Projekten gerecht werden.

Prof. Dr. Eckhart Hanser leitet an der DHBW Lörrach das Kompetenzzentrum für agile IT-Prozesse, ist Sprecher der GI-Fachgruppe Vorgehensmodelle für die betriebliche Anwendungsentwicklung und war Mitveranstalter der GI-Fachtagung und Mitglied der Leitung des Programmkomitees. "Die Fachtagung ist auch ein sichtbares Zeichen für die Kooperation der DHBW mit Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichsten Hochschulen und Universitäten", freut sich Prof. Hanser über die gelungene Veranstaltung im Heinz Nixdorf Museumsforum.

In zwei Streams mit zehn begutachteten Papers und sieben „Future Track“-Vorträgen wurde die betriebliche Realität der Nutzung „hybrider“ Vorgehensmodelle mit einer unternehmensspezifischen Mischung aus Agilität und traditionellem Vorgehen mit ca. 100 Tagungsteilnehmern diskutiert. Das Tagungsformat bestand aus einem durch das Programmkomitee in einem Doppelt-Blind-Verfahren ausgewählten wissenschaftlichen Hauptprogramm, einem Future Track mit innovativen Themen und Praxisberichten, sowie den Open Spaces, bei denen die Teilnehmer eigene Themen einbringen und mit der einzigartigen Mischung aus anwesenden Experten diskutieren konnten. Interessant waren die vielen hybriden Vorschläge aus der Praxis, die z.B. Scrum problemlos mit klassischen Techniken wie Qualitätsmanagement verknüpften oder agile Techniken in das regulierte Umfeld oder bei Finanzdienstleistern einführten. Ebenso konnten neue hybride Ansätze im Katastrophenmanagement oder Auswirkungen hybrider Modelle auf den Softwareerstellungsvertrag mit dem Fachpublikum diskutiert werden.