Was hat der Schwarzwald, was die Karibik nicht hat?

Studierende von den Westindischen Inseln waren zu Gast an der DHBW Lörrach

Die West Indies zählen zu den touristischen Traumzielen vieler Westeuropäer. Das karibische Flair, endlose Strände, tiefblaues Wasser, Reggae Musik und ein positives Lebensgefühl ziehen jährlich viele tausend Besucher an. Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Das Thema Nachhaltigkeit steckt dabei allerdings noch in den Kinderschuhen. Dies war nun Anlass für den Besuch einer Studentengruppe aus Trinidad und Tobago an der DHBW Lörrach. Wie kann ein nachhaltiger Tourismus aufgebaut werden? Wie lassen sich wirtschaftliche Entwicklung, ökologische und soziale Verträglichkeit sinnvoll miteinander verbinden? Mit diesen und anderen Fragen im Gepäck waren neun Studierende mit ihrer Dozentin Dr. Leslie-Ann Jordan-Miller von der University of the West Indies in Saint Augustin, Trinidad, nach Deutschland gekommen.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist im Tourismussektor vor allem im Schwarzwald stark verankert“, berichtet Prof. Dr. Valentin Weislämle, Studiengangsleiter BWL-Tourismus. Seit vielen Jahren arbeiten Gemeinden, Hotels, Verbände, touristische Einrichtungen intensiv an Konzepten zur Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Auch im dualen Studiengang in Lörrach bilde der „Sustainable Tourism“ einen besonderen Schwerpunkt. 

Black Forest and Rain Forest

Während ihres zehntägigen Aufenthaltes an der DHBW Lörrach besuchten die Gäste aus der Karibik verschiedene touristische Ziele. „Hierbei ging es ihnen vor allem darum, Informationen zu sammeln und direkte Einblicke in die Arbeit unserer Ausbildungspartner zu gewinnen“, erläutert Prof. Dr. Winfried Heinzler, Studiengangsleiter BWL-Tourismus. So konnten die Studierenden beispielsweise einen Tag lang einem Park Ranger auf dem Feldberg über die Schulter schauen und erfahren, wie sich Umweltschutz und Tourismus bei einer stark nachgefragten Erholungsressource wie dem Feldberg vereinbaren lassen. Dies war für die Studentengruppe aus der Karibik von besonderem Interesse, da auf Tobago einer der ältesten unberührten Regenwälder der westlichen Hemisphäre liegt.

Andere Besuche führten u.a. zu den Thermen und dem Herzzentrum in Bad Krozingen. Hier standen Aspekte wie Medical Tourism, Gesundheit und Wellness im Mittelpunkt. Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch im Europapark in Rust, einem Partnerunternehmen der Dualen Hochschule. Hier wurde den Studierenden vorgestellt, wie Nachhaltigkeit und Ökologie in einem der weltweit größten Freizeitparks umgesetzt werden.

Während des gesamten Aufenthaltes wurden die Gäste von Studierenden des Studiengangs begleitet. Sie präsentierten ihnen die kulturellen Besonderheiten des Dreiländerecks, weihten ein in kulinarische Geheimnisse und zeigten ihnen ihr Stück Heimat. „Die Möglichkeit, dass wir die Trinis einige Tage begleiten und kennenlernen durften, war eine sehr willkommene Abwechslung für uns Studenten. Natürlich war es nicht nur in persönlicher Hinsicht eine Bereicherung, sondern auch eine optimale Gelegenheit mehr über die Kultur, die ländlichen Gegebenheiten und den Tourismus in der Karibik und speziell in Trinidad und Tobago zu erfahren. Ich hoffe, dass die DHBW auch den zukünftigen Studenten diesen Austausch ermöglichen kann“, so Anja Putterstein, Studentin im zweiten Semester.

Die offene und herzliche Art der Austauschstudenten gefiel auch Romy Polauke, die im vierten Semester BWL-Tourismus studiert. „Sie waren super offen, herzlich und kommunikativ! Sie waren sehr interessiert an der deutschen Kultur, hatten sich vorher auch ausführlich informiert und uns viele Fragen gestellt. Wir haben uns sehr gerne auch außerhalb des Tagesprogramms auf einen Feierabend-Drink oder zum Sternschnuppen-Schauen auf der Burg mit ihnen verabredet.“

Zum Abschluss des Besuchsprogramm vereinbarten die DHBW Lörrach und der Verbund der University of the West Indies mit den Inseln Trinidad, Tobago, Jamaica und Barbados eine engere Zusammenarbeit. „Damit stoßen wir in eine neue Region der Welt vor, die nicht nur für das Studienfach Tourismus interessant ist, son-dern auch für andere akademische Disziplinen neue Anknüpfungspunkte bietet“, so Wendy Fehlner, Akademische Mitarbeiterin im Studiengang und verantwortlich für das Besuchsprogramm mit den liebevoll als „Trinis“ betitelten neuen Freunden aus der Karibik.