Physiotherapie-Studium im Dreiländereck

Mit dem Start des Bachelor-Studiengangs Physiotherapie zum neuen Studienjahr verstärkt die Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach ihr Kompetenzprofil im Bereich Gesundheit.

Das ausbildungsintegrierte Studium, das die Lörracher Hochschule in Kooperation mit der Gemeinnützigen Physiotherapieschule in Bad Säckingen durchführt, verbindet die klassische Physiotherapieausbildung mit einem wissenschaftlichen Hochschulstudium.

Mit diesem neuen Studienangebot reagiert die Duale Hochschule Lörrach auf die sich verändernden Bedingungen und demografischen sowie soziostrukturellen Anforderungen an das Gesundheitswesen. In den letzten Jahren ist seitens der Wirtschaft und potenzieller Ausbildungsunternehmen aus der stationären Versorgung und dem Rehabilitationsbereich ein großer und weiter wachsender Bedarf für Absolventen mit einem Bachelor of Science Abschluss im Bereich der Physiotherapie zu verzeichnen. Mit dem neuen Studiengang bietet die DHBW nun seit diesem Studienjahr eine Antwort auf die Nachfrage nach akademisch und betriebswirtschaftlich ausgebildeten Mitarbeitern in diesem Bereich der medizinischen Versorgung.

Die Regelstudienzeit des Studiums an der DHBW Lörrach umfasst insgesamt sechs Semester. Dem Studium an der Dualen Hochschule wird eine einjährige Berufsfachschulausbildung an der Physiotherapieschule Bad Säckingen vorgeschaltet, die eng mit dem Lehrplan des Bachelor-Studiengangs abgestimmt ist. Nach drei Jahren legen die Studierenden das Staatsexamen zum Physiotherapeuten ab. Die Verleihung des Bachelor-Abschlusses erfolgt dann nach erfolgreicher Prüfung nach dem abgeschlossenen sechsten Hochschulsemester.

„Dieser Studiengang bietet den Studierenden und auch den zukünftigen Arbeitgebern einen echten Mehrwert, da die staatliche Physiotherapieausbildung mit einem anerkannten Hochschulabschuss kombiniert wird“, sagt Prof. Dr. Joachim Wölle, der an der DHBW den Studiengang BWL-Gesundheitsmanagement leitet und den Physiotherapie-Studiengang mit aufgebaut hat.

Das Studium verbindet die klassischen Elemente der Physiotherapieausbildung mit zentralen betriebswirtschaftlichen Inhalten ergänzt um die Vermittlung von – gerade im Gesundheitsbereich wichtigen – sozialkommunikativen und methodischen Kompetenzen. Die Studierenden werden befähigt interprofessionell zu arbeiten. Sie sind  somit optimal auf den zukünftigen Bedarf des Marktes ausgebildet und ihre nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit wird gefördert.


Die seit mehr als 30 Jahren etablierten Erfolgsmerkmale des dualen Studiums  finden sich auch in diesem neuesten Studienangebot wider: Kleine Kurse mit in der Regel max. 30 Studierenden gewährleisten eine intensive und persönliche Betreuung. Der kontinuierliche Wechsel zwischen Theorie und Praxis gewährleistet den Transfer zwischen theoretisch Erlerntem und konkreter Anwendung. Zudem erhalten die Studierenden ab Immatrikulation an der Hochschule eine Ausbildungsvergütung.

Die Physiotherapieschule Bad Säckingen übernimmt für die dualen Studierenden die Aufgaben des Arbeitgebers und organisiert die Praxisphasen des Studiums in Klinken, Kurzentren, Reha-Einrichtungen und Praxen. Die Qualitätsstandards entsprechen dabei den Anforderungen der DHBW und erfüllen die Vorgaben, die von staatlicher Seite für die Fachschulausbildung definiert sind.

„Wir sind froh, mit der Physiotherapieschule in Bad Säckingen einen kompetenten und seit Jahren anerkannten Partner gefunden zu haben, mit dem wir gemeinsam dieses innovative Studienmodell anbieten können“, so Prof. Dr. Theodor Sproll, Rektor der DHBW Lörrach. „Mit diesem in Baden-Württemberg bislang einzigartigen Studienkonzept können wir unser Kompetenzprofil im Bereich des Gesundheitswesens weiter ausbauen und greifen damit die Stärken des Standorts im Dreiländereck konsequent auf.“

Dr. Günther Nufer, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Physiotherapieschule in Bad Säckingen, zeigte sich erfreut, dass nach der langjährigen konzeptionellen und inhaltlichen Vorbereitung nun der Studiengang erstmals startet: „Dies ist eine neue Chance für junge Menschen im Gesundheitssektor.“ Eine Sichtweise die auch von den Studienanfängern geteilt wird. Für Eva-Maria Bischoff war – insbesondere aufgrund der geographischen Nähe zum Ausland – die internationale Vergleichbarkeit des Bachelor-Abschlusses ein wichtiger Entscheidungsgrund für die Aufnahme des Studiums. Nicolas Sterr erhofft sich vor allem von den in das Studium fest integrierten BWL-Themen Vorteile: „Viele von uns werden später eigene Praxen haben oder wirtschaftliche Verantwortung in größeren Einrichtungen tragen. Da kommen fundierte Betriebswirtschaftskenntnisse gerade recht!“


Kooperationspartner:

Die Physiotherapieschule Bad Säckingen ist eine Gemeinnützige GmbH und ist nach den Qualitätskriterien des „Interessenverbands zur Sicherung der Qualität der Ausbildung an den deutschen Schulen für Physiotherapie e.V.“ (ISQ) zertifiziert. Sie bildet nach ihrer Gründung im Jahr 1981 auch ausländische Lehrgangsteilnehmer aus. Schon seit 1981 sind die Abschlüsse in der Schweiz anerkannt.
Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Hans-Rudolf Henche, Professor für Medizin an der Universität Basel, der zuvor als Chefarzt in Rheinfelden/Baden, tätig war. Der Wissenschaftliche Leiter wird unterstützt durch ein in der Physiotherapie langjährig erfahrenes Team: Udo Waninger (Master of Science in Neurorehabilitation) und Dr. Angela Geistert (Promotion im Bereich Pädagogik).