6. Tourismusforum an der DHBW Lörrach: Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung
Unter dem Motto „Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung“ stand das diesjährige Tourismusforum der DHBW Lörrach. Die Veranstaltung, die bereits zum sechsten Mal stattfand, war besonders für die beteiligten Studierenden ein voller Erfolg.
Nachdem in den vergangenen Jahren E-Business, dynamische Geschäftsprozesse und Vernetzung oder Vertriebsstrukturen auf der Agenda standen, wurden in diesem Jahr mit den Aspekten Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung Themen diskutiert, die weit über die Touristikbranche hinaus relevant sind, so z.B. auch für den Bankensektor. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden André Marker, der die Veranstaltung im Forum der Sparkasse eröffnete, berichtete, dass insbesondere die regional agierenden Sparkassen sich bereits seit vielen Jahren mit diesem Themengebiet beschäftigten.
Im Rahmen des Tourismusforums referieren Experten aus der Praxis zum „state of the art“ der Branche und Studierende des Studiengangs BWL-Tourismus berichten von „best practice“ Beispielen aus Unternehmen. „Eine einzigartige Verbindung von Theorie und Praxis, die für alle Beteiligten einen Mehrwert bietet“, erläutert Prof. Dr. Bernd Martin, Rektor der DHBW Lörrach in seiner Begrüßung.
Die noch wenig untersuchte empirische Relevanz von Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility stellt eine Herausforderung für die Betriebswirtschaftslehre dar, denn es fehlen bislang geeignete Messinstrumente. „Das gleichzeitige Erreichen von ökologischen, sozialen und ökomonischen Nachhaltigkeitszielen ist eine echte unternehmerische Herausforderung“, so der Organisator und Leiter des Studiengangs BWL-Tourismus Prof. Dr. Valentin Weislämle. Empirisch festzustellen seien, so Weislämle, veränderte Verbrauchertypen, wie z.B. die „Bewussten“ oder die „Mitläufer“ der Nachhaltigkeit, die bereits eine erhöhte Preisbereitschaft aufweisen.
„Seltener und länger Reisen“ war das Fazit von Johannes Reißland, Geschäftsführer des Forums anders Reisen e.V., der über 100 Reiseveranstalter vertritt, die sich dem Thema „nachhaltiges Reisen“ verschrieben haben. Vor allem der CO2-Ausstoß bei Flugreisen stehe ökologischen Aspekten der Nachhaltigkeit im Wege. Ein wichtiger Ansatz beim nachhaltigen Reisen sei die Einbindung der regionalen Wirtschaft in den Zielgebieten, die sich hervorragend mit den sozialen und kulturellen Zielsetzungen vereinbaren lassen.
„Die unternehmerische Verantwortung lässt sich am effektivsten über ein Zertifizierungsverfahren realisieren“, so die Zusammenfassung von Ilty LaCombe, vom marktführenden Zertifizierer TourCert. Frau LaCombe erläuterte die wichtigsten Kriterien nach denen die Reiseunternehmen handeln müssen und dies auch in einem Nachhaltigkeitsbericht dokumentieren müssen.
Studierende des Studiengangs BWL-Tourismus stellten verschiedene best practice Beispiele vor, die sie im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten zum Thema Nachhaltigkeit erarbeitet haben. Es ging dabei u.a. um die Einführung und Kommunikation von Nachhaltigkeitskriterien in der Hotelbranche und bei Reiseveranstaltern.
Die abschließende, lebhaft geführte Podiumsdiskussion zeigte, dass insbesondere der Aspekt der Nachhaltigkeit ein Thema ist, bei dem sich sehr viele betroffen fühlen.