Darum geht es:

Zwei Jahre nach Beginn der russischen Vollinvasion in der Ukraine ist der Krieg in eine neue Phase eingetreten. An der Frontlinie findet weitgehend ein Stellungskrieg statt, während Russland durch Dauerbeschuss im Rest der Ukraine einen Zermürbungsstrategie gegen die Zivilbevölkerung führt. Zwar ist vor der „Präsidentenwahl“ im März 2024 keine neue (Teil-(General-)-Mobilmachung in Russland zu erwarten; zugleich bereitet Putin das Land auf einen langen Krieg gegen die Ukraine und eine lange Konfrontation mit dem „Westen“ vor: die Verteidigungsausgaben steigen auf Rekordhoch, die Rüstungsproduktion wächst und über „stille Mobilisierung“ werden kontinuierlich Söldner und Vertragssoldaten angeworben.

In der Ukraine wiederum ist der Wille zum Widerstand weiterhin sehr hoch. Zugleich setzt Russland darauf, dass sich die Kontextfaktoren für die Ukraine negativ entwickeln. Im Superwahljahr 2024 (Europawahl, US-Wahl) werden Waffenlieferungen und Wirtschaftshilfe an die Ukraine zunehmend zu einem Streit-Thema im Wahlkampf; ein US-Präsident Trump könnte die Ausgangslage komplett neugestalten. Dazu fordern andere Krisenherde westliche Aufmerksamkeit.

Welche Perspektiven ergeben sich daraus für Russlands Krieg gegen die Ukraine? Um diese Frage zu beantworten soll zuerst ein Blick auf die innen- und außenpolitischen Determinanten der russischen Politik geworfen werden. Welche Interessen verfolgt Moskau? Mit welchen Instrumenten verfolgt es diese? Und wie hängen Regimelegitimation, Personalisierung der Macht und Militarisierung von Innen- und Außenpolitik zusammen? Daran anschließend werden Eskalationsrisiken des Krieges und die Aussichten auf diplomatische Lösungen diskutiert.

Zur Person:

Dr. Margarete Klein studierte Mittelalterliche und Neuere und Neueste Geschichte sowie Politikwissenschaft an der LMU in München, wo sie 2002 zum Thema „Russlands schwacher Föderalismus und Parlamentarismus“ promovierte. 2004-2008 lehrte und forschte Frau Klein als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Regensburg, bevor sie 2008 als Wissenschaftlerin an die Stiftung Wissenschaft und Politik wechselte. Die SWP berät Bundestag und Bundesregierung in Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik. Frau Klein forscht dort zur russischen Außen-, Sicherheit- und Militärpolitik und leitet seit 2018 die Forschungsgruppe „Osteuropa und Eurasien“. Sie ist häufig Gast in Talk-Shows und Expertin in der Tagesschau.

Mehr über Frau Dr. Margarete Klein bei der Stiftung für Wissenschaft und Politik oder in der Tagesschau. 

Die Teilnahme an der Studium Generale-Veranstaltung ist für alle Interessierten frei. Um Anmeldung wird gebeten.

 

• Termin: Donnerstag, 22. Februar 2024
• Uhrzeit: 18:00 – 19:00 Uhr
• Ort: DHBW Lörrach, Hangstraße 46 – 50, Georg H. Endress Auditorium (Gebäudeplan)

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