Was wäre die Welt ohne Logistik? - Und ohne Prof. Dr. Schwolgin

Das Who ist Who der regionalen Logistik-Branche traf sich kürzlich zum 17. Lörracher Logistik Forum. Im Rahmen der von Prof. Dr. Frank O. Bayer moderierten Veranstaltung wurde auch Prof. Dr. Armin F. Schwolgin, Studiengangsleiter und Verantwortlicher für die Kooperation mit der School of Logistics der Bejing Wuzi University, geehrt und in den Ruhestand verabschiedet. Er wird jedoch auch künftig als China Delegate der DHBW Lörrach tätig sein.

Bereits zum 17. Mal kamen am 10. Mai Branchenexperten, Dozierende und Interessierte an der DHBW zum Lörracher Logistik Forum zusammen, um sich zu neuen Trends und Herausforderungen in der Logistik auszutauschen. Die Konferenz, eine gemeinsame Veranstaltung des Studiengangs mit der Regionalgruppe Südbaden / Oberrhein der Bundesvereinigung Logistik (BVL), stand unter dem Motto: „Was wäre die Welt ohne Logistik? …Von Transport, Umschlag und Lagerung zu Management von Komplexität“.

Prof. Dr. Frank O. Bayer, noch bis vor kurzem Studiengangsleiter BWL – Spedition, Transport und Logistik, führte durch den Nachmittag und bezeichnete die Organisation dieses Forums als sein „Abschiedsgeschenk“ an den Studiengang und vor allem an Prof. Dr. Armin F. Schwolgin, mit dem er viele Jahre zusammenarbeitete. Dabei wurde er tatkräftig besonders von Prof. Dr. Egon H. Trump, eigens für diesen Tag aus dem Ruhestand zurückgeholt, sowie Dr. Björn Steiert unterstützt.

Prof. Dr. Wolfgang Stölzle (Professor für Logistikmanagement an der Universität St. Gallen) referierte über die Bedeutung von Logistikkonzeptionen in Zeiten des starken Wandels in der Branche und nahm dabei auch Bezug auf die langjährige Zusammenarbeit mit Prof. Schwolgin. Hakan Bicil, Alumni des Studienganges BWL – Spedition, Transport und Logistik und heute CEO von „Imperial Logistics“, hob in seinem Vortrag mit dem Titel „Logistik als Kernkompetenz: von der Kundenorientierung zum Geschäftsmodell“ die Relevanz seines dualen Bachelorstudiums in Hinsicht auf seinen erfolgreichen beruflichen Werdegang hervor und blickte in diesem Zusammenhang auch auf die großen Verdienste von Prof. Schwolgin für den Studiengang zurück.

Verleihung des Wolfgang-Monning-Kompetenzpreises

Den Abschluss des fachlichen Teils der Veranstaltung bildete die Verleihung der Wolfgang-Monning-Kompetenzpreise durch die Witwe des Stifters, Evelyne Monning. Der seit 2007 vergebene Preis zeichnet Studierende der DHBW aus, die nicht nur gute akademische Leistungen, sondern auch besondere persönliche Fähigkeiten wie etwa Sozialkompetenz zeigten. Letztere werden anhand eines Kriterienkatalogs für jeden Studierenden von allen Kommilitonen des Kurses bewertet. In diesem Jahr ging der Preis an Franziska Briem (Briem Speditions GmbH) und Johannes Kleiser (Streck Transportgesellschaft mbH), die im vergangenen Jahr ihren Abschluss an der DHBW machten.

Prof. Schwolgin verabschiedet

Im anschließenden Festakt zur Verabschiedung von Prof. Schwolgin würdigten Prof. Dr. Theodor Sproll, Rektor der DHBW Lörrach, und Prof. Gerhard W. Jäger, Prodekan und Dekan der Fakultät Wirtschaft, das langjährige herausragende Engagement von Prof. Schwolgin für den Studiengang und seine Verdienste als „Mastermind“ und Organisator des China-Programms.

Der Gewürdigte selbst forderte in seiner Abschiedsrede das Klima des Diskurses und der Debatte zu fördern und verortete die DHBW als „spezialisierte Lehrhochschule“, deren Alleinstellungsmerkmal es gerade sei, den wechselseitigen Transfer von Wissenschafts- und Praxiserkenntnissen sicherzustellen. Weiter forderte er, Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung müssten von der Politik als gleichwertig anerkennt werden. Außerdem solle die DHBW ihren Schwerpunkt anwendungsorientierter und interdisziplinärer Forschung weiterentwickeln.

In diesem Zusammenhang freute es ihn sehr, der Studentin Marie Angella Friederich ein druckfrisches Exemplar ihrer „ausgezeichneten Bachelorarbeit“ mit dem Titel „Rail Freight in Kenya and Uganda“ zu überreichen. Erschienen als Band 8 der Schriftenreihe des Lörracher Logistik Forums schließt sie nach Prof. Schwolgins Worten eine Lücke in der Forschung und demonstriere wie fruchtbar das Ausbildungskonzept der DHBW, das empirische Erfahrungen in den Unternehmen einbeziehe, sei. Auch in englischer Sprache liege bislang nichts Vergleichbares vor.

Wie man es von Prof. Schwolgin kennt, platzierte er an der einen oder anderen Stelle seine teils kritische Sichtweise mancher Entwicklungen in der Branche und an der DHBW, sparte aber auch nicht mit Selbstironie und sprach im Rückblick uneingeschränkt von einer „wirklich großartigen Zeit“.

Mit Prof. Schwolgin verlässt eine Ikone die Duale Hochschule in Lörrach, ein Pionier in der Aufbauarbeit des Studiengangs BWL – Spedition, Transport und Logistik und ein kritischer Geist im Sinne des Vorankommens der Hochschule. Umso erfreulicher ist es, dass er sein China-Engagement als „China Delegate“ auch künftig fortsetzt, so dass man von seinem Erfahrungsschatz und vielfältigen Kontakten hoffentlich noch lange profitieren wird.