Aufbau dualer Studiengänge in Afrika

DHBW ist Referenzmodell für Hochschulen im südlichen Afrika

In der vergangenen Woche waren rund 20 Vertreter von Hochschulen und Ministerien aus Mosambik und Südafrika zu Gast an der DHBW Lörrach. Die Duale Hochschule ist Mitglied eines internationalen Konsortiums, das in einem dreijährigen EU-Projekt die beiden südafrikanischen Staaten beim Aufbau dualer Studiengänge unterstützt. Das Vorhaben mit dem Namen „LatFURE – Learning and Teaching Tools Fuelling University Relations with the Economy in Mozambique and South Africa“ ist Anfang Februar gestartet. Ziel ist, gemeinsam mit afrikanischen Hochschulen Angebote zu entwickeln, die eine enge Verbindung zwischen akademischer und beruflicher Bildung schaffen und dabei den besonderen lokalen Gegebenheiten gerecht werden. Insgesamt nehmen 16 europäische und afrikanische Organisationen und Hochschulinstitutionen an dem Erasmus+ Projekt teil, darunter auch die DHBW Heilbronn.

Die DHBW blickt auf mehr als 35 Jahre Erfahrung mit dualen Studiengängen zurück. Sie wirkt daher auch federführend an der Entwicklung der geplanten institutionellen Rahmenbedingungen mit und liefert gute Beispiele für die Organisation von dualen Studienangeboten in Mosambik und Südafrika. Der Lörracher Studiengang BWL-Tourismus wiederum stellt seine Fachexpertise für die inhaltliche Entwicklung und Gestaltung des Pilotstudiengangs im Bereich Tourismus zur Verfügung. „Zunächst geht es um die strategische Ausrichtung und daran anschließend die operative Durchführung der Studienangebote“, umreißt Wendy Fehlner das Programm des Vor-Ort-Besuchs der Afrikaner bei den europäischen Partnern in Deutschland und Österreich. „Ab August stehen dann weitere Trainingsmaßnahmen für die afrikanischen Kollegen an“, blickt die Akademische Mitarbeiterin im Studiengang BWL-Tourismus in die nahe Zukunft. Insgesamt werden mehr als 100 Studiengangs- und Fakultätsmanager sowie Dozierende und Forscher an den Trainings-Workshops teilnehmen.

„Mit dem Programm wollen wir versuchen, einen Schneeball-Effekt zu erzielen“, sagt Professor Valentin Weislämle, der an der DHBW Lörrach den Studiengang BWL-Tourismus leitet. „Es soll als Prototyp und Referenzmodell dienen, um es auf andere Hochschulen, andere Wirtschaftsbereiche und idealerweise auch auf weitere Nachbarstaaten übertragen zu können“, so Valentin Weislämle weiter.

Der Rektor der DHBW Lörrach, Professor Theodor Sproll, freute sich über die Gäste aus dem südlichen Afrika, die er auf dem Hochschul-Campus am Hünerberg begrüßte. „Das Erasmus+ Projekt passt hervorragend zu unserer Internationalisierungsstrategie und ergänzt unsere bisherigen Kooperationen in der Region“, so Sproll.