Cyber-Attacken richtig begegnen

Prof. Dr. Stoller zu Gast beim Symposium "Logistik im Fadenkreuz von Cyber-Attacken" von trans aktuell

Vertreter der Logistikbranche diskutierten gemeinsam mit dem LKA Baden-Württemberg, dem Cybersicherheitsrat sowie Logistik-Versicherungsmaklern über das Thema "Cyber-Attacken in der Logistik". Mit von der Partie war auch Prof. Dr. Christopher Stoller von der DHBW Lörrach, der einen Vortrag zum übergeordneten Thema "Weakest Link - zum Schutz vor Cyber-Risiken in der Logistik" hielt.

Auf die Frage, wer oder was das schwächste Bindeglied im speditionellen Arbeitsablauf sei, lautete die Einschätzung von Prof. Stoller: "Das schwächste Glied sind leider wir selbst: die Logistik". Viele Logistikunternehmen nähmen die drohenden Gefahren noch nicht ernst genug. Schwierig sei bisweilen der fast leichtfertige Umgang mit den Daten in der Branche. Mitarbeiterfluktuation in den operativen Einheiten erschwere die nachhaltige Überprüfung der zugelassenen Benutzer der IT-Systeme, auf denen sich neben Mitarbeiterinformationen auch Kundendaten bis hin zu technischen Zeichnungen des Logistikkunden finden. 

Wie sorglos die Logistikbranche teilweise mit Informationen umgehen, zeige bisweilen schon ein Blick auf deren Internetseiten. Beispielsweise werde in einem Video der Bau und der Innenausbau einer neuen Logistikhalle gezeigt. Verbunden mit den Kontaktdaten der Mitarbeiter und dem Verweis auf das jeweilige Profil in einem Karrierenetzwerk könne mit hinreichend krimineller Energie relativ schnell ein gefälschtes Profil mit solidem social media Netzwerk aufgebaut werden, berichtete Prof. Stoller. Gleiches gelte auch für Cyber-Angriffe im engeren Sinn. Selbst wenn viele Logistiker der Ansicht seien, dass es das in diesem Sektor nicht gäbe. "Das allerdings ist schlicht falsch. Selbst wenn Cyber-Angriffe auf Logistiker noch nicht in großem Maße quantifizierbar sind, ist das Potenzial dennoch sehr hoch", lautete das Fazit von Prof. Stoller.