Auslandssemester in Zeiten von Corona – Flexibilität war gefragt

Geschlossene Grenzen, Risikogebiete, ausgefallene Flüge, zerstörte Pläne – die Zeit mit Corona war eine große Herausforderung für den internationalen Austausch, auch an der DHBW Lörrach.

Geschlossene Grenzen, Risikogebiete, ausgefallene Flüge, zerstörte Pläne – die Zeit mit Corona war eine große Herausforderung für den internationalen Austausch, auch an der DHBW Lörrach. Am Anfang war das International Office noch damit beschäftigt, Studierende bei ihrer vorzeitigen Rückreise zu unterstützen bzw. abzuklären, wie die Situation vor Ort war. Aber schon bald stellte sich die Frage, wie es weitergehen solle. Viele Universitäten und auch viele der DHBW-Standorte stoppten den studentischen Austausch komplett. Die DHBW Lörrach wählte eine andere Strategie und beschloss, Studierenden weiterhin zu ermöglichen, ein Semester im Ausland zu studieren, solange das Risiko dabei minimiert wurde.

Zur Risikominimierung waren nur Austausche innerhalb Europas möglich und wurden eng vom Team des International Office begleitet und unterstützt: vorab Meetings mit den Studierenden und regelmäßige Telefonate während des Aufenthaltes, kontinuierlicher Austausch zur Lage mit den Partneruniversitäten etc. Zudem bemühte sich das International Office, so flexibel wie möglich zu sein und Studierende dabei zu unterstützen, Pläne kurzfristig anzupassen und etwa nicht in Südafrika und stattdessen in Finnland zu studieren, wenn ein Land zu einem Risikogebiet eingestuft wurde.

„Da angesichts der Pandemie vieles nicht wie sonst in einem Auslandssemester ablaufen konnte, war sowohl von Seiten der DHBW, der Gasthochschule, meinem Partnerunternehmen als auch von mir einiges an Geduld, Kompromissbereitschaft und Durchhaltevermögen gefragt, um dieses Auslandssemester möglich zu machen. […] Die Zeit in Budapest war […] von Anfang an von vielen Ungewissheiten und spontanen Änderungen geprägt. Natürlich sollte sich jeder gut überlegen, während einer solchen Zeit ein Auslandssemester zu machen, allerdings lohnt es sich allemal und ich würde es jederzeit wieder machen“, berichtet ein DHBW-Student der von September 2020 bis Januar 2021 in Budapest (Ungarn) studierte.

Dabei bewährte sich insbesondere das Netzwerk mit langjährigen Partnerhochschulen u.a. in England, Finnland, Frankreich, Spanien oder auch Ungarn, die nicht nur die DHBW-Studierenden aufnahmen, sondern auch gut betreuten und mit dem International Office in regelmäßigem Austausch darüber standen, wie die Pandemie-Situation vor Ort war und ob die Kurse regulär, in Kleingruppen oder virtuell stattfanden. Auch finanziell konnten die Studierenden durch das Erasmus+ Programm flexibel und auch in pandemiebedingten Notfällen unterstützt werden.

„Die Vorlesungen fanden in den ersten Wochen in Präsenz statt, als dann nach und nach der Lockdown eingeführt wurde, wurde auf ein Hybrid-System umgestellt, sodass die Klasse in zwei Hälften eingeteilt wurde. Eine Hälfte hat über Teams die gefilmte Vorlesung mitverfolgt und die andere Hälfte war vor Ort an der Vorlesung dabei. Als dann Ende Oktober/ Anfang November der komplette Lockdown eingeführt wurde, hatten wir nur noch Online-Unterricht.“ So erlebte eine DHBW-Studentin ihr Auslandssemester in Paris von Oktober bis Dezember 2020.

Aufgrund dieser intensiveren Betreuung ist es gut gelungen, einigen der Studierenden trotz Corona wertvolle Auslands- und Lebenserfahrung zu ermöglichen. Die positiven Rückmeldungen von Studierenden vor Ort bestärkten das Team des International Office in seinem Tun:
„Ich habe mir die Entscheidung, im Ausland zu studieren nicht leicht gemacht. Im Nachhinein völlig zu Unrecht, weil die drei Monate in Chester – selbst trotz Covid19-Pandemie – unglaublich schön waren und ich jeden einzelnen Tag dieser wirklich kurzen Zeit genossen habe“, bestätigt ein Student, der von Januar bis März diesen Jahres in Chester (UK) verbrachte.

Nichtsdestotrotz war die Zahl an Studierenden, die 2020 ins Ausland ging deutlich geringer. Aber schon seit Jahresbeginn steigt sie wieder deutlich an. Um zukünftig noch mehr Studierende bei einem Auslandssemester zu unterstützen und sie dabei weiter zu qualifizieren für ihre Tätigkeit in der zunehmend globalisierten Welt, war das International Office auch während der Pandemie auf der Suche nach weiteren Partnerhochschulen. Und das mit Erfolg: es sind neuen Partnerschaften mit Hochschulen in Lettland, Kolumbien sowie in Mexiko entstanden.

Stand heutiger Planung werden im Frühjahr 2022 auch wieder ausländische Studierende, sogenannte Incomings, nach Lörrach kommen können. Wer für diese für einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten ein Zimmer / Wohnung anbieten kann, ist herzlich eingeladen, sich beim Internatinal Office unter Tel. 07621/ 2071-194 oder E-Mail: InternationalOfficenoSpam@dhbw-loerrach.de zu melden.