Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion Stoch bei DHBW – Theorie und Praxis auch in der (dualen Hochschul)politik

Andreas Stoch, der Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und frühere Bildungsminister, besuchte am 6. November die Duale Hochschule in Lörrach, um sich über die baden-württembergische Hochschulpolitik und ihren Einfluss auf die Praxis vor Ort zu informieren. Den Besuch vermittelte Rainer Stickelberger (Lörracher MdL), welcher ihn gemeinsam mit dem SPD-Kreisvorsitzenden Philipp Schließer beim Gespräch mit dem Rektorat der DHBW Lörrach begleitete.

Rektor Prof. Dr. Theodor Sproll stellte seinen Gästen die äusserst erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre und die Perspektive der DHBW vor. Die DHBW setzt weiterhin auf ihr duales Studienmodell sowie das Regionalitätsprinzip: Ein Großteil der rund 750 dualen Partner (Firmen, die Studierende an der DHBW ausbilden) komme aus der Region. Die Mehrheit davon Mittelständler, die Arbeitsplätze und Wohlstand vor Ort schaffen. Die Studienanfängerzahlen bewegen sich seit mehreren Jahren stabil auf sehr hohem Niveau (über 700 Studienanfänger dieses Jahr), obwohl nach den doppelten Abitursjahrgängen ein Absinken erwartbar gewesen wäre. Dies zeige die Zufriedenheit mit dem Erfolgsmodell DHBW. 

Schwierig sei der finanzielle Rahmen der Hochschule und die im Hochschulfinanzierungsvertrag 2015-2020 zugewiesenen Mittel des Landes gewesen. Dank gutem Haushalten und realisierten Einsparungen sei man, so Sproll, zwar in der Lage die Qualität hochzuhalten. Investitionen in neue Projekte seien aktuell jedoch leider ebensowenig möglich, wie der Start neuer Studiengänge.

Stoch und Stickelberger sagten zu, sich mit der SPD-Landtagsfraktion für eine angemessenere Grundfinanzierung der Dualen Hochschulen einzusetzen. Um ihre Stärken der engen Anbindung an die regionale Wirtschaft, ihre Flexibilität, um mit neuen Studiengängen auf Trends zu reagieren und die Möglichkeit auch nicht-großstädtischen Räumen zu studieren, zu erhalten, müsse sie auch entsprechend finanziert werden. Stickelberger fand es besonders bedauerlich, dass innovative neue Studiengänge, wie Pharmatechnik, der hervorragend in die Regio passen würde, aus Spargründen noch nicht starten könnten.

Thematisiert wurde auch das sich gegenwärtig in der Verabschiedung befindliche Gesetz zur Weiterentwicklung des Hochschulrechts. Nach Ansicht des Rektorats bilde dies durch die vorgesehenen Anpassungen nicht ausreichend das Prinzip der Dualität an der Dualen Hochschule und hier insbesondere der Stellenwert der dualen Partner, wider. Damit liefe die DHBW das Risiko, ein Stück weit ihre enge und besondere Anbindung an die regionale Wirtschaft, zu verlieren. MdL Stoch und Stickelberger sicherten zu sich im Landtag dafür einzusetzen, die Besonderheiten und Stärken der DHBW im neuen Landeshochschulgsetz zu berücksichtigen.