„Ingenieur sein macht Spaß!“

17 Oberstufen-Schüler aus der Region erkunden Technik-Unternehmen und die Duale Hochschule

Der Bedarf an Ingenieuren ist hoch und viele Unternehmen in der Region suchen nach qualifizierten Fachkräften. Was genau Ingenieure machen und was man dafür studieren muss haben 17 südbadische Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) erfahren. In dem gemeinsam vom Arbeitgeberverband Südwestmetall und der Agentur für Arbeit organisierten Programm erleben die Teilnehmer nicht nur das berufliche Umfeld von Ingenieuren direkt vor Ort in mehreren Unternehmen, sondern erhalten an der DHBW Lörrach auch erste praktische Einblicke in technische Studiengänge. Die Schüler von den Kreisgymnasien in Neuenburg und Bad Krozingen sowie vom Freiburger Theodor-Heuss-Gymnasium beschäftigten sich mit fachübergreifenden Themen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektronik, Mechatronik, Energietechnik, Sensorik oder Informationstechnik.
Ergänzend wurden auch Workshops zu betriebswirtschaftlichen Themen, Projektmanagement und Präsentationstechniken angeboten. Dazu trafen sich die Gymnasiasten zwei Semester lang immer freitagsnachmittags in einer der beteiligten Schulen, den Unternehmen und der Lörracher Hochschule. „Mit der Schüler-Ingenieur-Akademie wollen wir den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, selber aktiv zu werden und sich schon früh mit dem Ingenieurberuf auseinanderzusetzen“, so Prof. Dr. Manfred Schlatter, der an der Dualen Hochschule den Studiengang Maschinenbau leitet.
Vor kurzem fand nun am Freiburger THG die diesjährige Abschlussveranstaltung statt, bei der den Absolventen im Beisein von Eltern, Lehrern und den Unternehmensvertretern ihre Teilnahme-Zertifikate überreicht wurden. Für Schulleiterin Ulrike Frankenstein ist die Schüler-Ingenieur-Akademie „ein Projekt wie ein Wunder, da es Schule, Wirtschaft und Hochschule ideal verbindet.“
Einige Schüler präsentierten stellvertretend für alle Teilnehmer die Ergebnisse ihrer Seminar-Kurs-Arbeiten, die sie in den vergangenen zwölf Monaten erstellt haben. Oliver Butowski vom Kreisgymnasium Neuenburg führte ein 3D-Computerspiel vor, das er selbst entwickelt und programmiert hat. Für ihn war es dabei eine besondere Herausforderung, sich in die Bedienung der 3D-Animations-Software einzuarbeiten, was anfangs ziemlich mühsam war. „Aber es ist toll zu sehen, dass Dinge plötzlich so funktionieren, wie man es will“, meinte der Neuenburger Schüler.
Philipp Becker vom Freiburger THG musste zur Vorführung seiner Abschlussarbeit sogar auf den Schulhof ausweichen, denn sein Quadrocopter braucht Platz. Die Bauteile für die ferngesteuerte Mini-Drohne hat Philipp zunächst selbst am Computer per CAD entworfen und dann mit einem 3D-Drucker hergestelllt. Das besondere daran: auch den Drucker hat er mit viel Eigenleistung selber zusammengebaut. Alles in allem schätzt er den Arbeitsaufwand auf mehr als 100 Stunden. „Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall“, so Philipp, denn sein Quadrocopter fliegt.
Weitere Themen der Schülerarbeiten waren die Programmierung und Erstellung eines virtuellen Flipperautomaten für Android Handys und die Entwicklung und Konstruktion eines Münzzählautomaten mit elektronischer Erfassung.
Hansjörg Schopferer, Ausbildungsleiter beim Sulzburger Brandschutz-Experten Hekatron, ermutigte die 17 Absolventen, ihr Interesse an Technik beizubehalten, denn „Ingenieur sein macht Spaß!“ Ein Eindruck, der sich bei den Präsentationen der Abschlussarbeiten bestätigte.