Studium Generale Fachvortrag: "Digitalisierung und Ethik" von Dr. Bernd Villhauer // Weltethos-Institut Tübingen, 06. Juni 2018 // 18.00 Uhr // DHBW Lörrach, Georg H. Endress Auditorium

Schon erlebt? Dass Moral und Ethik nicht zählen. Dass Geld zum Fenster rausgeworfen wird, Gewinne und Arbeitsplätze gefährdet werden. Dabei ist Ethik sogar ein eminent wichtiger Innovationstreiber. Im Unternehmen also Garant für Arbeitsplätze und Gewinne. Das gilt besonders in Zeiten der Digitalisierung, also heute. Dr. Bernd Villhauer vom Weltethos-Institut aus Tübingen sagt Ihnen, wie das geht.

Wir müssen hier nicht komplizierte philosophische Debatten beginnen über die Frage, was denn nun eigentlich „moralisch“ oder „ethisch“ sein soll, was wir unter „Werten“ verstehen. Darüber kann man mehr oder weniger produktiv lange Zeit diskutieren. Haben Sie schon mal den „Frühstückstest“ gemacht? Kann ich selbstbewusst, mit Stolz und Freude, am Frühstückstisch meinen Kindern oder meiner Partnerin davon erzählen, was ich entschieden habe? Wer sich als Führungskraft nicht hin und wieder diese Frage stellt, der versäumt etwas. Warum? Weil sie uns zu Innovationen und Optimierungen führt. Es wäre dumm, solche Verbesserungsmöglichkeiten durch werteorientierte Führung links liegen zu lassen. Sie ist bares Geld wert.

Wer bereit ist, die moralische Dimension von Leadership zu entdecken, öffnet für sein Unternhmen neue Felder – und übernimmt Verantwortung. Das beinhaltet die Verantwortung nach innen (für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, für gute Prozesse, stimmige Hierarchien und eine Kultur der Wertschätzung), aber auch nach außen (für Lieferanten, Ressourcenverbrauch, Lieferketten, die gesellschaftliche Wirkung.
Aber seien wir ehrlich: Verantwortung zu übernehmen – das kostet Zeit, Energie und vor allem Geld. Es geht nicht nur um Investitionen in Compliance-Maßnahmen oder CSR-Themen, es geht auch um die Pflege von Stakeholder-Beziehungen, um das mühsame Aufbauen von Vertrauen und sogar gelegentlich darum, auf ein profitables Geschäft zu verzichten, wenn es langfristig eher schadet. „Lieber Geld verlieren als Vertrauen“ lautet der bekannte Satz von Robert Bosch dazu.

Langweilige Moral vs. spannende Moral

Dr. Bernd Villhauer ist seit Januar 2015 Geschäftsführer des Weltethos-Instituts (WEIT) an der Universität Tübingen. Nach einer Lehre zum Industriekaufmann studierte er Philosophie, Altertumswissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Freiburg i.Brsg., Jena und Hull (UK). Der gebürtige Karlsruher lebt heute in Tübingen, ist verheiratet und Vater einer Tochter. Bernd Villhauer war nach seiner Promotion zu einem kulturphilosophischen Thema (über das Denken Aby Warburgs) für verschiedene Unternehmen im Verlags- und Medienbereich tätig, zuletzt als Lektoratsleiter der Verlagsgruppe Narr Francke Attempto, davor u.a. für den Verlag Mohr Siebeck und die Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Parallel dazu lehrte er als Dozent an den Universitäten Karlsruhe, Jena, Darmstadt und Tübingen. Seine Lehrveranstaltungen betrafen kultur- und medienwissenschaftliche Fragen ebenso wie solche der theoretischen und praktischen Philosophie und der Ökonomie. Er ist Mitbegründer des Instituts für Praxis der Philosophie e.V. in Darmstadt.

Seit dem Sommersemester 2013 bietet er am Weltethos-Institut das Seminar „Geld und Ethik“ an. Er ist außerdem Initiator der Reihe „Klüger wirtschaften“. Seine derzeitigen Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Geldtheorie und Finanzethik. Er schreibt dazu augenblicklich das Buch „Finanzmarkt und Ethik. Eine Einführung“.

Die Teilnahme an der Veranstaltung am 06. Juni 2018, 18.00 Uhr im Georg H. Endress Auditorium der DHBW Lörrach (Hangstr. 46-50, 79539 Lörrach) ist für alle Interessierten kostenfrei, eine Anmeldung erleichtert uns die Planung: <link https: www.dhbw-loerrach.de internal-link internal link in current>Hier geht’s zur Anmeldung zum Vortrag.

Bringen Sie Freundinnen und Freunde und Bekannte mit, das wird sicher ein spannender Vortrag.