Neue Seidenstraße: Ist der erste Lack ab?

Prof. Dr. Armin F. Schwolgin, China Delegate der DHBW Lörrach und ehemaliger Studiengangsleiter referiert im Propeller Club Basel

Der Beitritt der Schweiz zu der von der Volksrepublik China initiierten „Neuen Seidenstraße“ bzw. der  „Belt and Road Initiative“ war der Anlass für den Propeller Club Port of Basel zu einer Vortragsveranstaltung einzuladen, bei der Prof. Dr. Armin F. Schwolgin, ehemaliger Leiter des Studiengangs Spedition, Transport und Logistik, referierte. Sein Thema lautete „Chinas Belt and Road Initiative. Ist der erste Lack ab?“. Der Propeller Club Basel ist ein Verein von in Spedition, Transport und Logistik tätigen leitenden Persönlichkeiten in der Schweiz, Basel und der Region, darunter auch Partnerunternehmen und ehemalige Studierende der DHBW Lörrach.

Nach einem kurzen Überblick über die verschiedenen Ausprägungen der Belt and Road Initiative ging der Referent schwerpunktmäßig auf die in China und vor allem im Ausland diskutierten Probleme und Herausforderungen ein. Dazu gehören die mangelnde Reziprozität etwa beim Markteintritt sowie die fehlende Transparenz von Vertragsinhalten. Im Hinblick auf die Investments Chinas insbesondere in Asien und Afrika wird China vorgeworfen, Länder in eine Schuldenfalle zu treiben.

Damit die Grundierung unter dem Lack hält, muss China nach Ansicht von Schwolgin ein umfassendes Risikomanagement implementieren. Die im Zuge der Projekte der neuen Seidenstraße eingegangenen Finanzrisiken, Rechtsrisiken und Sicherheitsrisiken seien beachtlich und haben z. B. in Sri Lanka und Äthiopien zu Verlusten für den chinesischen Staat geführt. So musste die chinesische Exportkreditversicherung Sinosur allein bei der neuen Güterbahn von Addis Abeba nach Djibouti eine Mrd. US$ an Verlusten auffangen. Allerdings scheine das Bewusstsein für ein besseres Risikomanagement und die Nachhaltigkeit von Projekten langsam zu wachsen.

Schwolgins Vortrag stieß auf großes Interese beim Publikum und regte zur Diskussion an.